Warum neue Wohnformen:
Der demografische Wandel
die Zahl der über 50jährigen wird bis 2050 auf fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung steigen
ca. 9,5 Mill. Menschen werden zu diesem Zeitpunkt deutschlandweit 80 Jahre oder älter sein
die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich geschätzt in den nächsten Jahren
um rund
50 % erhöhen
die Zahl der Jüngeren nimmt beständig ab
Siehe auch folgenden Auszug aus dem Sozialrundschreiben Landkreis Bad Tölz 2010:
„Die Anzahl der Kinder (0-17-Jährige) geht in den nächsten Jahren landkreisweit in den einzelnen Alters-gruppen um bis zu 18 % zurück. Diese Entwicklung verläuft allerdings in den Gemeinden äußerst unterschiedlich. Während in manchen Gemeinden die Anzahl der Kinder noch ansteigen wird, nimmt sie in anderen Gemeinden stark ab. Die Zahl der Senioren nimmt hingegen bis 2024 landkreisweit um bis zu 30 % zu, in den einzelnen Gemeinden schwanken diese Zahlen zwischen 10 % und 67 %; besonders ist hierbei die Zunahme der Hochaltrigen (über 80 Jahre) zu betrachten, die sich in den nächsten15 Jahren teilweise mehr als verdoppeln werden.
Die Zahl der Erwerbstätigen nimmt hingegen ab. Im Landkreis müssen also Stellschrauben gefunden werden, die diese landkreisweit sehr unterschiedlichen Entwicklungen auf eine Weise beeinflussen, die weiterhin die Versorgung der Alten und Kranken genauso gewährleistet, wie ein erfülltes Seniorenleben und auch die Erwerbstätigkeit ermöglicht, die den Familien die Sicherheit für die Entscheidung für Kinder bietet.“
Der Anteil von Alleinerziehenden liegt in der Stadt Bad Tölz bei fast 25 % aller Erziehenden.In Bayern werden bis 2020 – zusätzlich – mehr als 2 Millionen seniorengerechter Wohnungen benötigt. Familien sind heute nicht mehr in dem Maß eine intakte Einheit, wie sie dies vor 20 oder 30 Jahren noch gewesen sind: die Kinder ziehen meist aus beruflichen Gründen fort, Scheidungen und wechselhafte Lebensentwürfe sind zur Normalität geworden, dadurch steigt die Zahl der Alleinstehenden.
Sowohl Pflegeheime als auch Betreutes Wohnen entsprechen heute häufig nicht mehr den Vorstellungen der älteren Menschen von ihrem Leben. Stattdessen stehen Selbstbestimmung, ein stabiles soziales Umfeld und gute Beziehungen zur Gemeinschaft im Mittelpunkt des Interesses. Alternativen werden verstärkt nachgefragt.
Die Menschen vereinsamen, nicht nur im Alter, Familien und Alleinerziehende fühlen sich von der Gesellschaft im Stich gelassen, junge Paare befürchten, dass sie Beruf und Kinder nicht vereinbaren können. Im nahen Umfeld sind die Mitmenschen zunehmend weniger auf Kinder eingestellt, und gleichaltrige Spielkameraden/Freunde oft weit.“